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Neues aus dem Gruselkabinett: Deine Krankenversicherung weiß, was du letztes Wochenende getan hast.

Mal wieder zu tief ins Glas gekuckt? Den ganzen Sonntag rumgekatert? Die Extrakosten dafür finden Sie auf der nächsten KV-Abrechnung. Ach so, an dem Programm wollen Sie gar nicht teilnehmen? Tja, dann haben wir nur noch den Classic-Tarif für Sie, der kostet aber das doppelte.

Na, immer noch nichts zu verbergen?

  • Esh says:

    In der gesetzlichen Krankenkasse schon Gang und Gebe. Nennt sich Bonusheft. Als Geschenk gibt’s Zuzahlung zu deiner Zahnbehandlung. Achtung Kurzsichtigkeit: die Krankheitskosten steigen weiter, diese Vorstöße sind erst der Anfang. Wird Zeit, dass da mal eine Kehrtwende zu mehr Gemeinschaft kommt.

  • mcnesium says:

    Ohne das Konzept Bonusheft irgendwie verteidigen zu wollen, muss man da doch wohl etwas differenzieren.

    Meine Krankenkasse hat mein Bonusheft noch nie gesehen. Im Falle des Falles steht dort auch nur drin, dass ich beim Zahnarzt war. Es ist nicht erkennbar, was er gemacht hat geschweige denn wie mein gesundheitlicher Zustand ist.

    Im Gegensatz dazu erfährt die Versicherung hier vermutlich in Echtzeit (alles andere wär Quatsch, denn dann könnte man das ja irgendwie manipulieren) was du mit dir und deinem Körper so machst oder auch nicht machst. Einen intensiveren Einschnitt in die informationelle Selbstbestimmung kann ich mir kaum vorstellen.

    Mal ganz unabhängig davon, dass man nach Snowden sowieso davon ausgehen muss, dass nicht nur die Versicherung, sondern auch Polizeibehörden, das Finanzamt und so weiter im Zweifel Zugriff auf die Daten haben. Sobald sie einmal erhoben sind, leckt sich jeder die Finger bis zum Ellbogen danach.

    Nicht vergessen: es geht in dem Fall nicht konkret um meine personenbezogenen Daten, sondern darum, dass der Staat und die Privatwirtschaft die Daten von allen Bürgern haben. Aus den daraus zu gewinnenden Erkenntnissen kann man die Gesellschaft sehr einfach steuern. Das nennt man dann Totalitarismus.

    Dem Gefasel aus dem Innenministerium nach zu urteilen wünscht man sich dort nichts lieber als das, und in der Privatwirtschaft können die Dollarzeichen in den Augen gar nicht größer werden.