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Kiek an, jetzt haben es die Krautreporter ja doch noch geschafft, die 150.000 Unterstützer zusammenzusammeln. Anfang der Woche waren es noch nicht mal die Hälfte.

Ich bin ein bißchen zwiegespalten, was das Projekt angeht. Es ist auf jeden Fall sehr ambitioniert, denn es hat sich nichts geringeres zum Ziel gesetzt, als die Zukunft des Online-Journalismus einzuläuten. Allerdings hat es schon vor dem eigentlichen Start ordentlich Kritik einstecken müssen. Mich stört vor allem, dass das eigentlich vorrangig konventionelle Zeitungsheinis sind, die vielleicht nur ein weiteres Standbein suchen. Der Isarmatrose hat das gut zusammengefasst. Im Gegensatz zu ihm gehöre ich jedoch nicht zu den offiziellen Unterstützern, auch wenn ich wirklich kurz davor war.

Da wir ja in der Branche gerade in Deutschland so unsere Baustellen haben (Leistungsschutzrecht, Werbeflut, Lobbyismus, Whistleblower, Huffpost, Heftig, usw…), wünsche ich den Krautreportern trotzdem, dass aus ihrem Projekt was wird.

  • iggi says:

    Ich ziehe konventionelle Zeitungsheinis auf jeden Fall erstmal irgendwelchen Hobbiejournalisten vor. Die Ausbildung garantiert zwar noch keine objektive Berichterstattung, aber bei Quereinsteigern scheint mir die Chance höher, dass sie sich mit reißerischen Themen und Stimmungsmache ebenfalls nur ein Standbein schaffen wollen, weil sie mit allem anderen gescheitert sind.

  • Esh says:

    Was ist daran schlimm, wenn eine Berufsgruppe endlich ihre neuen digitalen Chancen begreift und auch nutzt? Alles Alte ist per Definition böse oder was?

  • mcnesium says:

    Es ist dein gutes Recht, andere für dich nachdenken und dir die fertige Meinung servieren zu lassen. Deine Definition von objektiver Berichterstattung lieferst du sicherlich auch noch nach.
    Aber diejenigen, die als steter Tropfen auch ohne Texte-Schreiben-Diplom ihre eigene Meinung vertreten wollen, als gescheiterte Charaktere hinzustellen, halte ich für zu weit aus dem Fenster gelehnt.

  • mcnesium says:

    Es sind hoffentlich nur unbegründete Vorurteile, aber ich hab ein bißchen die Befürchtung, dass das durch die Berufsblindheit der Profis alles zu rundgelutscht, zu massentauglich werden könnte

  • Esh says:

    Journalismus soll keine Meinung vertreten. Aber, da hast du Recht, das wird heutzutage scheinbar noch nicht mal mehr auf den Universitäten gelehrt.