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Der Artikel hätte auch von mir kommen können: Warum ich Chrome gelöscht habe und wieder Firefox nutze
Nun ist es bei mir nicht Google Chrome sondern Chromium gewesen und ich hab ihn auch nicht gelöscht um ihn weiter zum Testen verwenden zu können, aber als Standardbrowser läuft seit knapp zwei Monaten hier jetzt wieder Firefox. Aus genau den im Artikel beschriebenen Gründen.

Umso wichtiger ist es aber, Firefox und Mozilla als letzte verbliebene Kämpfer für ein freies, nicht allein von Regierungs- und Konzerninteressen gesteuertes Internet in seiner größten Domäne zu unterstützen. Denn nur so gibt man Mozilla die Möglichkeit, sich selbst neu für das mobile Zeitalter zu erfinden.

  • Esh says:

    Warum ich ie11 statt Firefox verwende? Der ist richtig gut auf die Tablet-Nutzung angepasst. Ein ähnlich gutes Konzept findet man nur noch bei Opera Coast für iOS. Keine Ahnung, warum es zwei Firmen, die auf Gewinne aus sind, besser schaffen auf dem mobilen Markt “Innovationen” (ich würde eher sagen langersehnte Verbesserungen) zu bringen, als Mozilla. Nichts gegen die Verteidiger der Freiheit, es ist jetzt schon fast 5 Jahre her, seit das 1. IPad herausgekommen ist. Und die Verteidigung der Freiheit fühlt sich für den normalen Nutzer immer noch an wie die industrielle Revolution. Hat da noch niemand mitgeschnitten, dass die meisten Nutzer ein einfaches, schnelles Surferlebnis ohne großen Schnickschnack und Probleme möchten?

  • mcnesium says:

    Ich les da ein is mir egal ich hab nichts zu verbergen zwischen den Zeilen. Was ist nur mit dir passiert?

  • Esh says:

    1. Arbeiten:
    Das Leben sieht einfach anders aus, wenn man kein Student mehr ist. Kann man als Student nicht verstehen, vor allem nicht, wenn man noch nebenher arbeitet. Ist aber so. Vor allem, wenn man nicht mehr in der “originalen” IT-Branche arbeitet.
    2. Zu viele Informatiker:
    Ich hab viele tolle Menschen in der Informatik getroffen. Trotzdem sehen Programme anders aus, wenn man keine mehr schreibt, sondern sie benutzt. Und Technik sieht anders aus, wenn man sie benutzt, anstatt sie zu seinen Wünschen zu verbiegen. Es werden viele tolle Lösungen geschaffen, die leider unbenutzbar sind. Irgendwelche Grabenkämpfe um die besten Protokolle, Programmiersprachen etc. finden statt. Und keiner kann sich freuen, dass dank Facebook jetzt 500 Millionen Menschen Ende-zu-Ende-verschlüsselt kommunizieren.
    3. Zu viel Wissen:
    Ich hab leider zu viel gelesen, von der Pfitzmann-Vorlesung bis hin zu NSA-Aufdeckungen. Meine Feststellung: wir können es den Überwachern nur so schwer wie möglich machen. Und das funktioniert am Besten, wenn alle mitmachen. Und das trau ich leider den großen Playern mehr zu. Facebook sorgt dafür, dass eine Großteil verschlüsselt kommuniziert, Google hat private Browsing populär gemacht, Microsoft bringt transparente Festplattenverschlüsselung für alle. Sicherlich leistet die Community wertvolle Grundlagenarbeit und überall dort, wo viele Computerkenntnisse vorhanden sind, wird diese Arbeit auch eingesetzt. Bei der großen Masse aber nicht. Ich weiß, jeder einzelne macht einen Unterschied. Aber ich weiß auch, dass es viel zu lange braucht um mit deinem und meinem Informatik-Know-How die kritische Masse an Mitstreitern zu finden. Ich weiß, dass es funktioniert, wenn das System Privatsphäre duplizierbar ist. Ich weiß, ich könnte meinen Freunden Emailverschlüsselung und XMPP einrichten. und ich weiß, dass die das bei ihren Freunden nicht können. Und jetzt kannst du mal überlegen, wie lange wir beide brauchen um allen Einwohnern von Dresden das einzurichten.

    Fazit: ich habe was zu verbergen, es gelingt mir allein aber nicht das geheim zu halten.

    Preisfrage: was ist sicherer: wenn ich mit 6% meiner Kontaktliste metadatenfrei und verschlüsselt über textsecure kommunizieren kann (die 6% mit denen ich 1-2 Mal pro Jahr kommunizieren) oder wenn ich mit 100% der Leute, mit denen ich mehrmals pro Woche kommuniziere, verschlüsselt über Whatsapp reden kann (aber die Gefahr besteht, dass Facebook die Metadaten auswertet)?

  • mcnesium says:

    Dass du nach dem Ende deines Studiums aufgegeben hast, deinen Idealen treu zu sein und auf Pragmatismus umgeschwenkt bist, ist mir nicht entgangen. Schade. Dass dein Job dir zusätzlich offensichtlich eine gewisse Kurzsichtigkeit verschafft hat, halte ich für gefährlich.

    Zu deiner Preisfrage: sicher ist vor allem, dass du mit deiner Argumentation und deinem entsprechenden Handeln den ohnehin schon viel zu großen Einfluss von ein paar wenigen teilweise ineinander verzahnten Unternehmen untermauerst. Kurzfristig mag das für dich ok sein. Aber erinnere dich an die Auswirkungen des Microsoft-Monopols der 90er. An die katastrophalen Verhältnisse im Windows-Universum, die immer noch nicht ganz ausgebügelt sind. Es zeigt sich die Gefahr, die besteht, wenn sich das komplette Leben mangels brauchbaren Alternativen nach der Laune eines einzigen Unternehmens ausrichtet.

    Hier geht es nicht um kurzfristige Pseudo-Sicherheit vor der NSA, hier geht es um Perspektiven der Informationstechnologie im Allgemeinen. Der Weg sollte weit weg von Walled Gardens gehen hin zu vollständig freier Software und Transparenz für jeden, der dafür Zeit und Wissen mitbringt. Im Moment passiert leider genau das Gegenteil. Und warum? Weil es den Leuten egal ist. Hauptsache kurzfristig den eigenen Vorteil nutzen.

  • Esh says:

    O.O *hust* sorry, weder bin ich von meinen Idealen abgewichen, noch hat mein Job irgendwas mit Kurzsichtigkeit zu tun. Mit diesen falschen Grundannahmen erscheint meine Argumentation natürlich in einem völlig anderem Licht. Leider entbehrt dadurch auch die Diskussion der Grundlage.

  • mcnesium says:

    Das sind keine falschen Grundannahmen sondern Schlüsse aus deiner Argumentation. Die Kurzsichtigkeit, heute das naheliegendste weil am weitesten verbreitete proprietäre Kommunikationsmedium zu wählen, um dafür vielleicht in fünf Jahren gar keine andere Wahl mehr zu haben, weil es keine Alternativen mehr gibt, ist nicht gerade von der Hand zu weisen.

    Du warst auch mal Pirat und bist für offene Standards eingetreten, für Linux auf dem Desktop und Transparenz bei Datenerhebungen. Jetzt propagierst du iOS und Microsoft, weil deren Systeme dir dein Leben so einfach wie möglich machen. Du musst dich nicht mehr selbst bemühen, alles macht die Cloud für dich. Wenn das kein Abweichen von Idealen ist, was dann?

  • Esh says:

    Schätzelchen, ich nutze Redphone und Textsecure, nach der persönlichen Kommunikation wohl das sicherste, was der Markt zu bieten hat. Ich stehe auch nach wie vor für Ehrlichkeit, Offenheit und Moral.

    Ich stehe auch weiterhin für offene Standards und man wird es kaum glauben, auf meinem Rechner zuhause läuft auch noch ein Kubuntu, wie früher.

    Also, hat sich kaum was geändert, außer ups, ich arbeite nicht mehr in der IT.