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Wieder ein gutes Beispiel dafür, was passieren kann, wenn man auf kommerzielle Third-Party-Dienste baut: Sourceforge bündelt Adware in Gimp-Downloads. Wie lange wirds noch dauern, bis Soundcloud Werbung in eure Sets integriert?

  • Esh says:

    Nichts in der Welt ist umsonst. Irgendwie müssen Server, Maintainer, Programmierer, etc. bezahlt werden.

  • mcnesium says:

    Die Frage ist nur, wie die Kohle reinkommt, nicht wahr?

  • Esh says:

    Korrekt, und da ich annehme, dass fast alle Nutzer von Sourceforge einen Ad-Blocker nutzen, wird so nicht viel rumkommen. Immerhin führt das dazu, dass die Leute bei Github bereitwillig zahlen.

  • mcnesium says:

    Du hast natürlich wieder gekonnt ignoriert, worauf ich eigentlich hinaus wollte. Klar, im Moment rennt alles zu Github. Aber eigentlich wär es viel sinnvoller, wenn jeder sein eigenes Repository auf seiner eigenen Infrastruktur hosten würde. Dann müsste niemand irgendwem heimlich Adware unterschieben, um das teure Rechenzentrum finanzieren zu können.

    Das Internet ist dezentral gedacht. Zentralistische Dienste richten früher oder später nur Unheil an. Hört auf, sie zu nutzen!

  • Esh says:

    Interessanter Punkt. Schade, dass du ihn erst jetzt kommunizierst. Medienkompetenz ist nicht nur lesen, sondern auch schreiben. Zum Punkt: gibt es bei den Heimlösungen eine genügend große Vielfalt oder verschiebt man das Problem nur um eine Ecke?

  • mcnesium says:

    Also grundsätzlich kann jeder Webserver irgendwelche Software zum Download bereitstellen. Wenn man noch sowas wie Bugtracking, Pull-Requests und so weiter haben will, kann man zum Beispiel GitBucket nehmen, das ist quasi ein Github Clone zum selber installieren. Alternativ gibts die Community-Edition von GitLab, die allerdings fleißig Konkurrenten aufkaufen, was schon wieder ein bißchen säuerlich schmeckt. Entsprechend wird Gitorious als weitere Option vermutlich früher oder später nicht mehr weiter entwickelt werden. Es gibt noch viele weitere Alternativen zum dezentralen Hosting von Software, je nachdem was man halt so braucht.

  • Esh says:

    Rein ökonomisch und ökologisch ist so dezentrales Hosting natürlich Overkill. Aber in Zeiten, wo jeder Provider dir Werbung unterschieben und den Stecker ziehen kann, ist es wichtig das zu tun.

  • mcnesium says:

    Da muss ich widersprechen. Ökonomisch betrachtet ist dezentrales Hosting höchstens für den Betreiber der großen Rechenzentren schlecht. Die großen Rechenzentren sind auch nur deswegen nötig, weil damit Spitzenlast aufgefangen werden muss. Bei bis zum Ende ausgereinzten dezentralen Systemen wird die Spitzenlast breit verteilt, so dass am Ende jeder seinen eigenen kleinen Server mit einem entsprechend proportionierten Solarpanel auf dem Dach betreiben kann. Und das führt gleich zum anderen Punkt: ökologisch betrachtet ist jeglicher Energieverbrauch ökologischer Overkill. Man könnte sogar soweit gehen, die Fortpflanzung des Homo Sapiens als solchen zu betrachten. Aber soweit wollen wir dann vermutlich doch noch nicht gehen…

  • Esh says:

    Bis zum Ende ausgereizte dezentrale Systeme sind eher selten. Meiner Meinung nach hält da jeder um ein vielfaches mehr an Ressourcen vor, die benötigt werden. Und ob ein Energiekonzern die Solarpanele auf dem Dach hat, oder jeder einzelne.. Ganz davon zu schweigen, dass dich das ganze mehr kostet (es sei denn, deine Zeit ist dir nicht kostbar). Dein Internetanbieter freut sich, und kann dir jederzeit den Saft abdrehen. Und im Gegensatz zu zentralem Hosting sogar so, dass es keinem auffällt. Sehe ich als große Herausforderung, Stichwort Zensursula, einen größeren Hoster kannst du dir auch außerhalb unliebsamer Gesetzgebung suchen.

  • mcnesium says:

    Wenn ich mein eigener Energieversorger bin, spar ich mir das teure Verlegen und Verwalten von Stromtrassen durch Privatgrundstücke usw. Wenn ich auf Freifunk setze, ist mir egal, was die ISPs machen. Bisher alles utopisch, aber nicht unlösbar. Es müssen nur alle mitmachen wollen.
    Leider denken die meisten viel zu kurzfristig. Selbst in deiner Argumentation um Zeit ist kostbar fehlt der Weitblick. Zeit ist für alle gleich viel vorhanden. Die Frage ist, was man damit anfängt. (Achtung, wir schweifen ab in eine Grundsatzdiskussion!) Wenn ich mir alles kaufen will, muss ich mir einen Job suchen, um Kohle dafür ranzukriegen. Wenn ich stattdessen aber alles selber mache, brauch ich mehr Zeit, die ich aber auch habe, weil ich ja den Job nicht brauche. Es ist alles eine Frage der Herangehensweise. Man muss sich nur mal von den konventionellen Denkmodellen befreien, mit denen der Kapitalismus uns infiziert hat.

  • Esh says:

    Oder man muss den Kapitalismus richtig denken, und nicht wie uns von den Medien gepredigt wird. Generell hat er auch überhaupt nichts mit Kapitalismus zu tun, das ist nur Slander Bingo. Es kommt, zieht richtig gesagt hast, darauf an, wie ich meine Zeit verwenden will. Wenn ich Dinge nur einmalig mache, dann dauert das meist länger, und hat eine schlechtere Qualität, als wenn es ein Profi macht. Daher macht es total Sinn, sich einen Profi zu suchen. Vorausgesetzt, die Suche, das Warten und dessen Vergütung kosten mich nicht mehr Zeit, als es selber zu lernen. Vorausgesetzt, ich kann jemand anderem vertrauen. Vorausgesetzt, ich kann ihm etwas bieten, was er will.

  • mcnesium says:

    …und ebenso vorausgesetzt, du würdest das einmal angelernte Wissen niemals ein zweites Mal benötigen. Das ist nämlich dein nächster Trugschluss. Wenn du dir immer alles von sogenannten Profis machen lässt, bist du erstens darauf angewiesen, dass derjenige es auch richtig macht. Woher willst du das wissen? Du hast ja selbst keine Ahnung davon. Zweitens muss du darauf setzen, dass er zum Beispiel bei Wartungen oder beim zweiten Solarpanel ebenfalls am Start ist. Dann musst du ihn natürlich auch wieder bezahlen. Wenn du dir stattdessen einmal Wissen angeeignet hast, kannst du darauf beim nächsten Mal kostenlos zurückgreifen.

  • Esh says:

    Korrekt, irgendwann bist du dann auch Profi. So wie 6 Millionen andere in Deutschland, die fantastisch Solarzellen aufs Dach packen und Heimserver installieren können.