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lobo reagiert auf den government shutdown bei den amis: Digitale Gesellschaft: Shut happens

Wer könnte aus der Spähpolitik Konsequenzen ziehen? Die USA, die Uno, Frau Merkel? Es zeigt sich: Europa muss raus aus seiner Trantütigkeit. Wir brauchen eine zweite Epoche der Aufklärung – Geschmacksrichtung Internet.

hört sich erstmal genau nach meinem geschmack an, zumal ich ja auch gern eine zweite welle der aufklärung hinsichtlich der dringenden notwendigkeit des individuellen politischen bewusstseins propagiere. leider schweift er dann aber richtung wir brauchen ein europäisches google ab. sowas ähnliches hat der uhl schon gefordert, wenn auch in etwas anderem zusammenhang.

ich finde den ansatz unsinnig, 15 jahre nach google deren konzept nachbauen zu wollen. selbst wenn das klappen sollte und dieses eugle dann google wirklich sowohl technisch als auch inhaltlich konkurrieren könnte, wären wir vom regen in die traufe gesprungen. es kann mir keiner erzählen, dass ein europäisches unternehmen sich eher um die privatsphäre der nutzer sorgen würde als ein amerikanisches, zumal man ja beim gegner sehen kann, wie der rubel rollt, wenn man darauf scheißt.

der ansatz muss wie so oft in der dezentralität liegen. peer-to-peer-technologien, non-profit-organisationen und vor allem offene standards. die zweite welle der aufklärung beinhaltet das vollständige verständnis des begriffs informationelle selbstbestimmung.

offene standards hat lobo auch gefordert. ich fordere, das ganze nicht auf dieses politische konstrukt namens europa zu beschränken. wir brauchen eine weltweite technologieoffensive, die neben china und simbabwe auch die bürger der vereinigten staaten einschließt. ich habe gehört, auch dort soll es vereinzelt menschen geben, die noch nicht vollständig verblödet sind und die begriffe demokratie und privatsphäre in ihrer ursprünglichen bedeutung schätzen.

  • Esh says:

    Ich denke, wie schnell der Rubel rollt, hängt nicht davon ab, ob man auf Datenschutz scheißt oder nicht. Es ist, wie so oft, die Politik, die den Rahmen vorgibt. Und wenn der Politik der Datenschutz egal ist, dann ist er den Bürgern schon mal scheißegal.

    Springender Punkt ist: die Mörderanwendungen werden auch in der Zukunft darauf beruhen, dass man Kontextdaten miteinander verknüpfen kann. Ob der Datenschutz dadurch eingehalten wird, bloß weil man Open Source Software verwendet, bezweifle ich.

    Datenschutz bleibt nach wie vor ein Konzept und dieses Konzept muss durch die Bevölkerung gewollt sein. Und da die Bevölkerung nach wie vor nicht versteht oder ignoriert, was das für Folgen haben kann, ist die Politik gefragt.

    Und ganz ehrlich: ich kann den Normalbürger verstehen, der angesichts der Tatsache, dass die USA beliebige Daten abschnorcheln kann, sagt: ich bin hilflos, also kümmern ich mich nicht darum.