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Johnny sagt, die Dystopie der sich verändernden Verhaltensmuster ist längst da:

Wir haben unser eigenes System von innen verrotten lassen. Als Resultat vertrauen wir niemandem mehr. Keinen Unternehmen, keinen Institutionen, keinen Regierungen. Und wenn wir ganz genau hinschauen, dann vertrauen wir auch einzelnen Personen immer weniger. Es hat nur wenige Monate gedauert, bis sich diese Atmosphäre des Misstrauens, das zu Unfreiheit führt, etabliert hat. Es wird viele Jahre dauern, sie wieder zu verändern. Wenn das überhaupt möglich ist.

Ich denke ja, dass es noch nicht zu spät ist. Wir müssen nur endlich aufhören, uns wie dumme Schafe zu verhalten. (vgl. Diskussion)

  • Esh says:

    Sehr gut, konkreter Lösungsansatz?

  • mcnesium says:

    Du könntest damit anfangen, die Wanze in deiner Hosentasche auszuschalten und wegzuwerfen. Verzicht üben.

  • Esh says:

    Machst du das etwa?

  • mcnesium says:

    Ja, ich verzichte zum Beispiel auf ein Smartphone als Primärkommunikationsmedium. Als Webentwickler habe ich natürlich trotzdem ein paar Geräte zur Hand und benutze sie auch des öfteren für dies und das. Aber ich achte darauf, dass ich keine Apple- bzw. Google-Dienste benutze, sondern für alles eine alternative und im Optimalfall selbst gehostete Lösung finde. Und vor allem häng ich nicht ständig mit der Nase drin und fütter es mit allem was ich den lieben langen Tag so treibe.

  • Esh says:

    Ach keine Angst. Dein Weblog und deine Verkehrsdaten reichen schon gut aus, um dich einschätzen zu können. Gut, Google und Apple haben dich vielleicht nicht im Blick, die NSA bestimmt schon. Oder schreibst du hier über Tor? Wär auch egal, es gibt ja immer noch ein whois. Nächste Frage: wieviel Prozent deiner Kommunikation verschlüsselst du und bei wieviel Prozent ist der Empfänger versteckt? Und warum arbeitest du überhaupt an einem Medium mit, das eben diese Überwachung zulässt? Klar, du entwickelst sowas nicht und deine Arbeitgeber auch nicht, aber mit jeder Website, mit jeder Webapp, die du erstellst, sorgst du dafür, dass sich die Nutzer im Netz und mit dem Handy im Netz wohler fühlen und weniger auf ihr Handy verzichten wollen. Wie fühlt es sich an ein Rädchen im Getriebe zu sein?

  • mcnesium says:

    Ach Esh, du und deine Diskussionskultur… ich habe nie behauptet, dass das Netz schlecht sei, auch mobile Webanwendungen sind nicht böse, und erst recht nicht meine selbst gehostete Website. Darum fühlt es sich besonders gut an, wenn ich mal wieder an einem Projekt arbeite, das hinterher im richtigen Internet zu finden sein und nicht aus dem Äppstore geladen wird.

    Ich arbeite gern daran, die Usability des Internets zu verbessern, da ich der Meinung bin, dass dieses Medium eine der größten Errungenschaften der Menschheit überhaupt ist und das Potential für tiefgreifende basisdemokratische Prozesse mitbringt. Dieses abzurufen und den ganzen Missbrauch zu vermeiden ist die Aufgabe, die wir erst noch bewältigen müssen, und ich bin dabei, meinen Beitrag zu leisten.

    Verschlüsselung schützt nicht vor Geheimdiensten, wie wir gelernt haben, aber es beschäftigt sie. Je mehr Kommunikation verschlüsselt wird, desto unrentabler wird es für sie.. Ich verschlüssele jegliche digitale Kommunikation, sofern ich genug Einfluss darauf habe.

    Mir ist auch völlig bewusst, dass ich mich niemals vollständig vor den Geheimdiensten verstecken kann, darum ist das auch gar nicht meine Absicht. Dieses Problem ist nicht auf politischer Ebene zu lösen und auch hier beteilige ich mich daran, dass es Fortschritte macht.

  • Esh says:

    Irgendwie hab ich immer den Eindruck, du verlierst dein eigenes Argument aus den Augen. Für mich gibt es eine Diskrepanz zwischen. “Benutz kein Smartphone” und “ich entwickle auch Webapps für Smartphones”.

  • mcnesium says:

    Du hast auch auf ein ziemlich komplexes Problem einen konkreten Lösungsansatz verlangt. Der Ansatz war dir zu konkret? Dann versuchs wie ich ein bißchen abstrakter.

    Richtige Webanwendungen funktionieren übrigens auch auf Geräten mit Betriebssystemen, die nicht von Apple, Google oder Microsoft hergestellt werden ;)

  • Esh says:

    Nein, nein schon gut, du hast gewonnen. Du hast Schopenhauer besser gelesen als ich.

  • mcnesium says:

    Was, Schopenhauer? Hab ich überhaupt nicht… ich benutze nur meinen normalen Menschenverstand.